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  • AutorenbildDylan Penev

Knallquecksilber-Synthese dank Cinema4D und Adobe Creative Cloud


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Wie erschafft man eine Hommage an eine der besten Fernsehserien aller Zeiten? Indem man eine explosive Idee mit Cinema4D und Adobe Creative Cloud filmisch in Szene setzt.

„Breaking Bad“ gilt als eine der besten Fernsehserien aller Zeiten und zeigt die Verwandlung des an Lungenkrebs erkrankten Chemielehrers Walter White (brillant gespielt von Bryan Cranston) in einen rücksichtslosen Kriminellen. Das Krimi-Drama begeisterte nicht nur mich, sondern auch Millionen anderer Fernsehzuschauerinnen und -zuschauer. Als grosser Fan musste ich natürlich die Prequel-Serie "Better Call Saul" ebenfalls anschauen und kann sie wirklich nur empfehlen.


2014 entschied ich mich, als Hommage eine Parodie zu „Breaking Bad“ zu erschaffen. Das tat ich mit einer 3D-Animation über ein erfundenes Produkt. So entstand ein Werbespot, welcher das fiktive Produkt “Fulminated Mercury” (dt. Knallquecksilber) anpreist. Dieser Blogartikel schaut auf die Machart und die Easter Eggs dieser 3D-Animation zurück.



Inspiration


Als Inspiration diente die Szene aus der Episode "Crazy Handful of Nothin'" (Staffel 1, Episode 6): Walter White sprengte mit Knallquecksilber das Versteck von Tuco Salamanca.



Was ist Knallquecksilber?


Knallquecksilber (chemisch: Quecksilber(II)-fulminat) ist das Quecksilbersalz der Knallsäure und bildet in reinster Form farblose Kristalle. Knallquecksilber ist jedoch giftig, hochexplosiv und zerfällt schon bei geringer mechanischer oder thermischer Belastung. Es wird vor allem für die Herstellung von Sprengkapseln, Zündhütchen und Flobertpatronen verwendet.


Eine kleine chemische und visuelle Spielerei


Knallquecksilber ist für gewöhnlich pulverartig. Deshalb entschied ich mich, das Produkt in Form von Kugeln darzustellen und experimentierte in Cinema4D mit der Textur der Hülle.



Am Ende entstand eine transparente, reflektive und glatte Textur mit Rissen, ähnlich wie brüchiges Eis.



Die Kugeln kamen in drei Varianten:

  • Weiss (nach dem Hauptcharakter Walter White)

  • Pink (nach dem Charakter Jesse Pinkman)

  • Blau (Walter und Jesse kochten in der Serie blaues Crystal Meth)

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Produktelogo Fulminated Mercury


Chemie spielte in der Welt von „Breaking Bad“ eine wichtige Rolle. Blaues Crystal Meth wurde in einer hochkomplexen chemischen Prozedur hergestellt und wenn mal Beweise oder Leichen verschwinden mussten, wurde Fluorwasserstoffsäure eingesetzt.


Für das Design des Titels „Breaking Bad“ nahmen die Filmemacher zwei Elemente aus dem Periodensystem: Das erste Element ist „Br“ und steht für Brom, ein chemisches Element, welches für Flammschutzmittel nützlich ist. Das zweite ist „Ba“ und ist die Abkürzung für Barium, das häufig in Feuerwerkskörpern verwendet wird.


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Angelehnt an das offizielle Logo von Breaking Bad erstellte ich in Adobe Illustrator ein Logo, welches ebenfalls aus dem Periodensystem hervorsticht. Dennoch musste ich mir einige Freiheiten nehmen:

  • Das chemische Zeichen „Fu” (für Fulminated) existiert nicht. Zwar gibt es das Zeichen “F”, welches aber für Fluor steht.

  • Das chemische Zeichen für Mercury (Quecksilber) ist „Hg”, aber für mein Logo änderte ich es in „M” um


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Produktlogo Fulminated Mercury


Sag meinen Namen


Jedes Produkt braucht einen Hersteller. Walter White verwendete in der Serie das Pseudonym “Heisenberg”. So kam mir die Idee, dass das Produkt von der Firma Heisenberg entwickelt und vertrieben wird.


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Die Schriftart ist übrigens die gleiche wie bei Heineken.

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Logo Heisenberg


Zu jedem Firmennamen gehört auch ein Logo und hier funktionieren einfache Symbole besser: Ein Hut, ein Bart und eine Sonnenbrille stellen Walter White/Heisenberg dar und ein Glaskolben erinnert an Chemie. Das Logo entstand ebenfalls im Adobe Illustrator.



Look der Fläschchen und der Labels


In Cinema4D modellierte ich die Glasfläschchen für die Kugeln.


Zu jedem Glasfläschchen erschuf ich mehrere Labels in Photoshop, welche folgende Elemente beinhalteten:

  • Firmenname “Heisenberg”

  • Logo “Heisenberg”

  • Logo “Fulminated Mercury”

  • Variante

  • Bild der Kugel

  • Warnhinweis („WARNING: Highly sensitive to friction, shock, sparks, flame, and heat - and very explosive!“)



Alle Elemente kombiniert ergaben dieses Bild:


Postproduktion


Nachdem ich alle Elemente beisammen hatte, waren die nächsten Schritte für die 3D-Animation an der Reihe: In Cinema4D wurden die Fläschchen und Kugeln positioniert, die Umgebung und das Licht gesetzt, die virtuellen 3D-Kameras eingestellt und danach sämtliche Aufnahmen gerendert.

Zum ersten Mal verwendete ich eine externe Renderfarm namens RebusFarm, um den rechenintensiven Renderprozess zu beschleunigen. Ich lud meine ganze Cinema4D-Datei auf den Server hoch und liess einige Sequenzen rendern. Nach einiger Zeit waren alle Bilder fertig und bereit, heruntergeladen zu werden.


In Adobe After Effects kombinierte ich alle Bilder zu einer Animation (Compositing). Alle Aufnahmen bestanden aus diversen Durchgängen oder Render-Pässen, welche einen bestimmten visuellen Inhalt zeigten: Ambient, Depth, Diffuse, Object (mit einem Alpha-Kanal), Reflection, Refraction, RGB, Shadow und Specular.



Ein besonderer Renderpass, der Tiefenpass (Depth Pass), ermöglichte es mir in After Effects, nachträglich eine geringe Schärfentiefe zu kreieren und zu verlagern. In Kombination mit dem Plugin Lenscare von Frischluft bestimmte ich den Fokus neu.



Danach schnitt ich alle Aufnahmen im Adobe Premiere Pro, untermalte das Video mit der Titelmusik von „Breaking Bad“ und exportierte die ganze 3D-Animation. Nachfolgend kannst du das Video mit dem Making-Of inkl. den Easter Eggs und 3D-Breakdowns anschauen.






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